Digitale Souveränität

STANDORTAGENTUR TIROL Digitale Souveränität Tirol Seite 11 von 63 • Stärkung der Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit • Bewusstes Management von Abhängigkeiten • Sicherstellung der Datenhoheit und IT-Sicherheit • Erhöhung der Resilienz gegenüber geopolitischen Entwicklungen und externen Marktdynamiken • Langfristige Kostenkontrolle und Flexibilität Die zentrale Herausforderung für Unternehmen besteht darin, eine ausgewogene Balance zwischen Unabhängigkeit, Wirtschaftlichkeit und Leistungsfähigkeit zu finden. Digitale Souveränität bedeutet nicht, sämtliche externen Lösungen abzulehnen, sondern gezielt Abhängigkeiten zu identifizieren, zu bewerten und aktiv zu managen. Digitale Souveränität ist keine isolierte Maßnahme, sondern eine strategische Notwendigkeit für Unternehmen, um langfristig erfolgreich und resilient zu bleiben. Sie erfordert eine Kombination aus technologischer Weitsicht, regulatorischer Anpassungsfähigkeit und gezielten Investitionen in digitale Kompetenzentwicklung. 3.2 Digitale Souveränität in Europa Europa hat in den letzten Jahren bedeutende strategiepolitische Schritte unternommen, um seine digitale Souveränität zu stärken, steht jedoch weiterhin vor erheblichen Herausforderungen. Zu den größten Herausforderungen zählt die Cybersicherheit, denn die zunehmende Vernetzung von Systemen erhöht die Bedrohung durch Cyberangriffe. Zusätzlich wird der Markt für digitale Systeme und Dienste von außereuropäischen Technologieanbieter:innen, vor allem aus den USA und China, dominiert, was zu großen Abhängigkeiten führt. Dies erschwert auch die Durchsetzung europäischer Datenschutz- und Datensicherheitsstandards gegenüber außereuropäischen Technologieunternehmen. (Bendiek, 2022) (Kagermann, 2021) Um den Abhängigkeiten entgegenzuwirken, braucht es einen Auf- und Ausbau eigener Infrastrukturen und Technologien, was wiederum hohe Investitionen erfordert. Es sollte verstärkt in Innovation investiert werden, um mit der Innovationsgeschwindigkeit globaler Tech-Giganten Schritt halten zu können. Denn digitale Technologien sind Schlüsselfaktoren für die künftige Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft. Während die EU in einigen Bereichen wie Quantencomputing noch eine gute Ausgangsposition hat, liegt sie im Technologiefeld Künstliche Intelligenz bereits deutlich hinter den USA und China (Bitkom e.V., 2024). Europa erkennt die Bedeutung digitaler Souveränität und arbeitet aktiv daran, seine Position zu verbessern. So ist digitale Souveränität ein Kernelement der Digitalstrategie der

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