STANDORTAGENTUR TIROL Digitale Souveränität Tirol Seite 14 von 63 3.3 Digitale Souveränität in Österreich Auch Österreich sieht die digitale Souveränität als eine staatliche Aufgabe und hat Schritte unternommen, um diese zu stärken. So wurde der Digitale Aktionsplan „Digitale Souveränität für Österreich“ (Bundesministerium für Finanzen, Digitaler Aktionsplan Austria: Digitale Souveränität für Österreich, 2023) (Bundesministerium für Finanzen, Digitaler Aktionsplan Austria: Digitale Souveränität für Österreich, 2023) entwickelt, um Abhängigkeiten zu minimieren und die digitale Widerstandsfähigkeit zu stärken. Die EGovernment-Kooperation BLSG (Bund-Länder-Städte-Gemeinden) zählt mit dem IKTBund zu den wesentlichen Koordinationsgremien der digitalen Verwaltung in Österreich. Im Rahmen des digitalen Aktionsplans wurde ein digitaler Souveränitätskompass als Orientierungsinstrument für die österreichische Verwaltung und kritische Infrastruktur entwickelt. Dabei werden die „technologischen Schichten“ Mikrochips, Netze und Kommunikationsinfrastruktur, Betriebssysteme und Software-Technologien, Cloud Computing und Daten betrachtet. Der Kompass ermöglicht die Bewertung und Ableitung von kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen zur Stärkung der digitalen Widerstandsfähigkeit. Wie der von der EU veröffentlichte Länderbericht Österreich 2024 über die digitale Dekade (Europäische Kommission, 2024) zeigt, erzielte Österreich 2023 gute Fortschritte im Bereich der Konnektivitätsinfrastruktur, insbesondere bei der Versorgung mit Netzen mit sehr hoher Kapazität (VHCN). Bei der Einführung von Cloud-Technologien hat Österreich ebenfalls Fortschritte erzielt, liegt aber mit 35,6 % noch unter dem EU-Durchschnitt von 38,9 %. Herausforderungen bestehen jedoch weiterhin bei der Abdeckung hochwertiger Gigabit-Netze, insbesondere Fibre to the Premises (FTTP) und bei der Einführung von Datenanalysen (Data Analytics) oder allgemein beim Einsatz digitaler Technologien in Unternehmen. Für nähere Informationen zum Digitalisierungsgrad von Österreich im Vergleich zu den EU-Mitgliedsstaaten sei auf das DESI Dashboard for the Digital Decade1 verwiesen. DESI, der Digital Economy and Society Index der Europäischen Kommission, stellt das zentrale Messinstrument für den Digitalisierungsgrad und -fortschritt der EU-Mitgliedstaaten dar. Die Auswertung 2024 für Österreich (Abbildung 3) zeigt, dass Österreich im Bereich der digitalisierten Verwaltung bereits nahe an den Zielvorgaben steht, wohingegen die digitale Transformation von Unternehmen stark hinterherhinkt, vor allem betreffend KI und Data Analytics. 1 https://digital-decade-desi.digital-strategy.ec.europa.eu/datasets/desi/charts
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