Digitale Souveränität

STANDORTAGENTUR TIROL Digitale Souveränität Tirol Seite 41 von 63 4.3 Treiber und Trends Treiber sind konkrete Faktoren, Akteur:innen und Rahmenbedingungen, welche die digitale Transformation und Souveränität aktiv vorantreiben. Dazu zählen beispielsweise regulatorische Vorgaben oder die Zunahme von Cyberbedrohungen, die Unternehmen dazu veranlassen, ihre digitale Infrastruktur zu stärken. Trends hingegen beschreiben zukünftige Entwicklungen und Richtungen, die sich aus technologischen, wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Veränderungen ableiten. Sie verdeutlichen, wie sich Technologien und Märkte entwickeln und welche Innovationen künftig an Bedeutung gewinnen. Obwohl Treiber den digitalen Wandel direkt beeinflussen und Trends langfristige Entwicklungen skizzieren, sind beide oft eng miteinander verknüpft. Viele Trends können selbst zu Technologietreibern werden, indem sie neue Standards setzen oder Innovationsdynamiken auslösen. Aufgrund dieser engen Wechselwirkung werden Treiber und Trends im Folgenden gemeinsam betrachtet. § Unternehmerisches Engagement, strategische Ausrichtung, Bewusstseinsbildung, Förderprogramme, Leuchtturmprojekte, datenaffine Leitorganisationen sowie öffentliche Rahmenbedingungen fördern digitale Souveränität. § Der verstärkte Einsatz von KI und Cloud-Technologien und die Etablierung von Datenökosystemen sowie Plattformen sind aktuelle Trendthemen. Die digitale Souveränität sowie der Einsatz digitaler Schlüsseltechnologien werden maßgeblich durch die strategische Ausrichtung und das Engagement der Unternehmensführung bestimmt. Eine klare digitale Vision und der Mut, Informationstechnologien als strategischen Vorteil statt als Kostenstelle zu betrachten, sind wesentliche Treiber. Die Verankerung digitaler Souveränität in der Unternehmensstrategie schafft klare Verantwortlichkeiten, beispielsweise durch die Einführung eines Chief Information Officers (CIO) und Data Stewards, und ermöglicht fundierte nachhaltige Digitalisierungsprojekte. Ein entscheidender Treiber für den Einsatz digitaler Technologien ist der wahrgenommene wirtschaftliche Nutzen. Unternehmen stehen Investitionen oft zurückhaltend gegenüber, solange der Return of Investment (ROI) nicht eindeutig abzusehen ist. Besonders in wettbewerbsintensiven Branchen wie dem Tourismus oder der Mobilität können digitale Prozesse und automatisierte Arbeitsabläufe erhebliche Wettbewerbsvorteile bieten. Förderprogramme und gezielte Beratungsangebote helfen dabei, finanzielle Risiken zu minimieren und Unternehmen bei der Einführung digitaler Technologien zu unterstützen. Datenorientierte Leitorganisationen, sogenannte Lead Companies, spielen eine zentrale Rolle als Vorreiter. Sie demonstrieren erfolgreiche Anwendungsfälle digitaler Souveränität, steigern die Sichtbarkeit neuer Technologien und fördern Vertrauen in digitale

RkJQdWJsaXNoZXIy MjYxMDA3