Digitale Souveränität

STANDORTAGENTUR TIROL Digitale Souveränität Tirol Seite 42 von 63 Innovationen. Damit inspirieren sie ganze Branchen und lenken den Fokus verstärkt auf datengetriebene Lösungen. Auch die öffentliche Hand kann durch gezielte Maßnahmen zur Förderung digitaler Souveränität beitragen, etwa durch finanzielle Anreize, regulatorische Rahmenbedingungen oder öffentliche Beschaffung. Gleichzeitig ist Aufklärungsarbeit essenziell, um Unternehmen die Möglichkeiten und Herausforderungen der digitalen Transformation sowie den Mehrwert digitaler Souveränität aufzuzeigen. Interessensverbände und Clusterorganisationen leisten bereits wichtige Beiträge, doch Unternehmen sind gefordert, dieses Wissen aktiv in ihre strategische Planung einfließen lassen. Leuchtturmprojekte können ebenfalls als Katalysator für digitale Innovation dienen. Sie veranschaulichen den konkreten Nutzen digitaler Technologien, haben eine gesellschaftliche Strahlkraft und können sogar skeptische Unternehmen motivieren, sich mit digitalen Schlüsseltechnologien auseinanderzusetzen. Entscheidend dabei ist eine offene Kooperationskultur, die den Erfahrungsaustausch und Synergien zwischen Unternehmen fördert. Oftmals gilt es jedoch, kulturelle Barrieren zu überwinden, die den branchenübergreifenden Austausch erschweren. Ein fundamentaler Baustein digitaler Souveränität ist die Datensouveränität. Unternehmen müssen in der Lage sein, ihre Daten sicher zu verwalten, zu integrieren und flexibel offene Standards zu nutzen. Die Einhaltung regulatorischer Vorgaben, wie der DSGVO, des AI Acts, Data Acts oder digital-ethischer Prinzipien ist dabei essenziell, um Vertrauen in datengetriebene Geschäftsmodelle zu schaffen. Ein prägender Trend ist die zunehmende Verbreitung von Künstlicher Intelligenz (KI) und Cloud-Technologien. KI wird verstärkt zur Prozessautomatisierung, Entscheidungsfindung und Entwicklung neuer Dienstleistungen eingesetzt. Dabei sind hohe Datenqualität und ausreichende Datenmengen essenziell, um zuverlässige KI-Modelle zu trainieren. Aus Sicht der digitalen Souveränität ist es wichtig, technologische Unabhängigkeit durch europäische KI-Entwicklungen sicherzustellen, eigene Kompetenzen aufzubauen und ethische, datenschutzkonforme Standards zu etablieren. Trotz des wachsenden Interesses an KI bleiben Unsicherheiten hinsichtlich Rentabilität und ROI bestehen, was größere Investitionen hemmt. Cloud-Technologien gelten als unverzichtbar, da sie Flexibilität und Skalierbarkeit ermöglichen. Gleichzeitig wird die Abhängigkeit von (globalen) Anbietern („Vendor Lock-in“) kritisch diskutiert. Um die eigene digitale Souveränität zu stärken, setzen Unternehmen zunehmend auf offene, interoperable Cloud- und Edge-Computing-Lösungen, die den Datenschutz und die Kontrolle über eigene Daten gewährleisten. Datenökosysteme und souveräne Plattformen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Unternehmen erkennen, dass die Integration und der Austausch von Daten entscheidend für Prozessautomatisierung und Innovationspotenziale sind. Datenmarktplätze und Data Spaces ermöglichen eine effiziente, sichere und branchenübergreifende Nutzung von Daten. Hierbei ist für Organisationen eine klare Data-Governance-Strategie unerlässlich, um

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