STANDORTAGENTUR TIROL Digitale Souveränität Tirol Seite 43 von 63 rechtliche Rahmenbedingungen und Standards zu implementieren, die eine vertrauenswürdige Datennutzung fördern. Ein weiterer zentraler Trend ist die zunehmende Automatisierung von Prozessen, insbesondere in der europäischen Industrie. Vollautomatisierte Produktionsprozesse, autonome Roboterflotten und digitale Zwillinge transformieren nicht nur Fertigungsprozesse, sondern verändern auch die Anforderungen an Fachkräfte. Während repetitive Tätigkeiten entfallen, entstehen neue, anspruchsvollere Jobprofile, die spezialisierte digitale Kompetenzen erfordern. Parallel dazu wächst die Bedeutung von Energieeffizienz in der IT, um den steigenden Ressourcenverbrauch durch datenintensive Anwendungen zu bewältigen. Regulatorische Entwicklungen wie der AI Act, der Digital Services Act oder das Lieferkettengesetz haben Auswirkungen auf Unternehmen. Während diese Regelwerke Verbraucherschutz, Sicherheit und Standards stärken, empfinden insbesondere kleinere Unternehmen die zunehmenden administrativen und finanziellen Anforderungen als belastend. Es ist wichtig, dass Regulierung nicht zur Überforderung oder Innovationshemmnis wird, sondern eine ausgewogene Balance zwischen Sicherheit, Transparenz und unternehmerischer Agilität schafft. Abschließend zeigt sich, dass der wirtschaftliche Standort Tirol nur durch eine konsequente digitale Transformation wettbewerbsfähig bleiben kann. Besonders große Unternehmen profitieren von stärkerer digitaler Vernetzung und dem Einsatz digitaler Schüsseltechnologien. Gleichzeitig bleibt es aufgrund finanzieller und personeller Ressourcen eine Herausforderung, nicht nur strategische Digitalisierungsprojekte, sondern auch deren souveräne Ausgestaltung voranzutreiben. 4.4 Stärkefelder, Bedarfe und Maßnahmen Dieses Kapitel beleuchtet die bestehenden Stärkefelder in Tirol, den zukünftigen Bedarf an regionalen IT-Kompetenzen sowie die Anforderungen an maßgeschneiderte Unter- stützungsmaßnahmen. § IT, IT-Sicherheit, Beratung und Cloud-Technologien zählen zu den Stärkefeldern Tirols. § IT-Kompetenzen sollen in Tirol verstärkt in den Bereichen Datensicherheit und Datenschutz (60 %), Künstliche Intelligenz und Robotik (47 %) und die Anwendung digitaler Tools (44 %) ausgebaut werden. § Gewünschte Unterstützungsmaßnahmen sind finanzielle Unterstützung (66 %), die Förderung von Netzwerken und Kooperationen zwischen Unternehmen (57 %), vergünstigte Ressourcen und subventionierte Beratungsdienste (je 49 %).
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