Digitale Souveränität

STANDORTAGENTUR TIROL Digitale Souveränität Tirol Seite 4 von 63 1. Executive Summary Digitale Souveränität ist für Unternehmen, Staaten und Gesellschaften in einer zunehmend vernetzten Welt von zentraler Bedeutung. Sie beschreibt die Fähigkeit, digitale Systeme selbstbestimmt zu nutzen und zu gestalten, während die volle Kontrolle über Daten, Technologien und Prozesse erhalten bleibt. In Europa gewinnt dieses Thema insbesondere im Kontext von Cybersicherheit, technologischer Unabhängigkeit und wirtschaftlicher Wettbewerbsfähigkeit an Relevanz. Für Unternehmen bedeutet digitale Souveränität, die digitale Transformation nach eigenen strategischen Prioritäten umzusetzen, wobei techno- logische, operative und datenbezogene Souveränität als zentrale Dimensionen gelten. Auch für Tirol stellt sich in der zunehmend technologiegetriebenen Wirtschaft die Frage: Wie souverän sind Tiroler Unternehmen wirklich in ihrer digitalen Transformation? Die vorliegende Studie beleuchtet diese Herausforderung und analysiert, wo Tirol im Hinblick auf digitale und souveräne Transformation steht. Ziel ist es, bestehende Herausforderungen und Potenziale zu identifizieren sowie Handlungsempfehlungen zu formulieren, die die selbstbestimmte Nutzung digitaler Schlüsseltechnologien in Unternehmen unterstützen. Denn wer sich in einer datengetriebenen Welt von globalen Technologieanbietern abhängig macht, riskiert nicht nur Kontrollverlust, sondern auch langfristige Wettbewerbsnachteile. Tiroler Unternehmen erachten digitale Souveränität durchwegs als wichtig, sind jedoch mit Herausforderungen wie hohen Investitionskosten, technologischer Komplexität und Abhängigkeit von ausländischen Anbietern konfrontiert. Erste Maßnahmen zur Erhöhung digitaler Souveränität umfassen vor allem Datenschutzstrategien, den verstärkten Einsatz von lokaler Software und gezielte Mitarbeiter:innenschulungen. Unternehmen erkennen den Mehrwert digitaler Souveränität insbesondere im Schutz sensibler Daten, in der besseren Kontrolle über IT-Infrastrukturen und der Reduzierung von Cyberrisiken. Digitale Schlüsseltechnologien sind ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. In Tirol setzen Unternehmen vor allem auf Künstliche Intelligenz, Cloud Computing und Cyber- sicherheitstechnologien. Es besteht jedoch zusätzlicher Technologiebedarf in Cybersicherheit, vorausschauenden Systemen, Plattformtechnologien und digitalen Zwillingen. Hindernisse für die Nutzung digitaler Schlüsseltechnologien sind hohe Kosten, Fachkräftemangel und unzureichendes Wissen über Potenziale und Anwendungsmöglichkeiten. Die digitale Souveränität von Unternehmen hängt von einer klaren Strategie, technolo- gischem Know-how und gezielten Investitionen ab. Weitere Treiber sind Förderprogramme und Beratungsangebote, die helfen, finanzielle Risiken zu minimieren, oder Lead Companies, die als Vorreiter erfolgreiche digitale Anwendungen demonstrieren. Wesentliche Trends sind Künstliche Intelligenz, Cloud-Technologien und Datenökosysteme, die Automatisierung und Entscheidungsfindung vorantreiben. Tirol hat sich als Innovationsstandort in den Bereichen Digitalisierung, nachhaltige Energie- und Umwelttechnologien sowie Gesundheitswesen etabliert. Besonders stark ist

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