Suche nach smartem Zapfhahn
Er habe eine gewisse Einarbeitungszeit gebraucht, sagt der Maschinenbau- HTL-Absolvent, nun wisse er aber langsam, auf was es bei Computerschankanlagen ankommt – bzw. auf was es in Zukunft ankommen soll. Gschößer ist quasi das Bindeglied zum MCI, mit dem derzeit ein – vom Land Tirol gefördertes – Kooperationsprojekt läuft. Ausgangspunkt ist ein neuartiger, von Günther Gruber entwickelter Zapfhahn für Bier und Post-Mixgetränke (Sirup vermischt mit Sodawasser), das MCI liefert das Know-how zu Strömungsmechanik und Fluidsystemen, für die 3D-gedruckten Prototypen baut Gschößer die Testreihen auf. Ziel ist es, den Kohlensäureverlust beim Einschenken in das Glas so gering wie möglich zu halten, das Mischverhältnis und die Geschwindigkeit elektronisch steuerbar und kontrollierbar zu machen, kurz ein „intelligenter Zapfhahn“, wie Gruber seine Entwicklung nennt. Ein smarter Zapfhahn, der erkennt, ob er mit druckvoller Geschwindigkeit einen Masskrug oder mit sanftem Tempo eine Pfiffflöte zu füllen hat.
Jedenfalls verspricht Gruber etwas Revolutionäres für den Bereich der Computerschankanlagen, ein Markt, in dem Österreich weltweiter Technologieführer und Gruber zu den absoluten Marktgrößen zählt. Top-Adressen wie das Münchner Hofbräuhaus oder das Schweizerhaus in Wien werden von ihm ebenso beliefert wie das Oktoberfest. Schon letztes Jahr war man beim dortigen Zapfen schneller und bedienungsfreundlicher als die Konkurrenz, mit der nächsten Innovation aus Brixlegg könnte es dann bei der nächsten Oktoberfesteröffnung gar heißen: „Smart o‘zapft is.“
Dieser Beitrag ist auch im „Standort Tirol“, den Nachrichten aus dem Innovations- und Technologieland Tirol, Ausgabe Nr. 27, 01/2016, erschienen. Die gesamte Ausgabe lesen Sie hier.