Sicher ist sicher - und digital.

Peter Stelzhammer, Co-Founder AV-Comparatives.

© Standortagentur Tirol

Digitalisierung im Antiviren-Business

Wie Prozesse automatisiert und Abläufe mit digitaler Hilfe vereinfacht werden.

Was haben Avast, Bitdefender, SparkCognition und FireEye gemeinsam? Sie alle sind IT-Sicherheitslösungen und garantiert von AV-Comparatives getestet worden. Seit 1999 nimmt das Innsbrucker Unternehmen täglich Antiviren-Softwares genauestens unter die Lupe. Dabei sind nicht nur die Dienstleistungen digital, sondern auch alle Abläufe. Peter Stelzhammer, Co-Founder der Firma, spricht mit digital.tirol über die schrittweise Digitalisierung und welche Vorteile oder Risiken der Prozess mit sich bringt.

AV-Comparatives ist vom Produkt bis zur Buchhaltung digital. Was bedeutet Digitalisierung für Sie und gelten hier für alle Unternehmen dieselben Regeln?

Grundsätzlich geht es um die Vernetzung von Geräten und Prozessen. Für uns bedeutet es, unser Produkt vollautomatisch zur Verfügung zu stellen und Unternehmensprozesse zu automatisieren. Wichtig ist aber zu verstehen, dass Digitalisierung für jeden Betrieb etwas anderes bedeutet. Eine „one-size-fits-all-Digitalisierung“ existiert nicht. Hier muss sich jeder selbst mit der Thematik auseinandersetzen.

Was hat sich dementsprechend bei AV-Comparatives verändert? Welche Bereiche wurden digitalisiert, welche nicht?

Bei uns im Unternehmen ist von Kundenkommunikation über Buchhaltung und Personalunterlagen bis hin zum Finanzwesen nahezu alles digitalisiert. Wir sind sogar noch einen Schritt weiter gegangen und haben unsere Prozesse zu 100% in die Cloud verlegt. Dabei ist die Verwaltung in der Public-Cloud. Forschung und Entwicklung liegt in der Private-Cloud, die wir selbst betreiben. Nichtsdestotrotz gibt es immer Dinge, die nicht zu digitalisieren sind. So hat nach wie vor jeder Mitarbeiter sein Notizbuch und vor der allbekannten Post-it Plage bleiben auch wir nicht verschont.

Wie kann man sich dann das digitale AV-Comparative Büro vorstellen? Viele Laptops, wenig Papier?

So in der Art, ja. Seit 2014 sind wir ein komplett papierloses Büro. In unserem Labor herrscht dank Glasfaserleitung beste Internetverbindung. Außerdem leben wir eine Shared-Desks und „bring your own device“ - Policy. Jeder Mitarbeiter kann wo er möchte mit seinem eigenen Gerät arbeiten. Denn Teleworking und Gleitzeit ohne Kernzeit sind bei uns nicht nur erlaubt, sondern gewünscht.

Was würden Sie einem noch nicht digitalisierten Unternehmen raten? Wo haben Sie die ersten Schritte gesetzt?

Mit der Digitalisierung anfangen würde ich immer bei der Mitarbeiter- und Zugriffsverwaltung. Wir sind ein sehr kleines Unternehmen und bestehen aus 12 Mitarbeitern. Im Zuge der Umstellung auf digitale Strukturen konnten beispielsweise die Stunden der Verwaltung von 40 auf 16 in der Woche reduziert werden. Das erspart uns nicht nur Kosten, sondern kommt außerdem den Kindern unserer Mitarbeiterin sehr entgegen.

Sie haben ja schon einige positive Auswirkungen genannt. Aber welche konkreten Innovationen bringt bzw. brachte die Digitalisierung mit sich?

Ein großer Vorteil ist, dass auf Daten jederzeit von überall aus zugegriffen werden kann. So können wir viel effizienter und agiler arbeiten. Neue Mitarbeiter können direkt online eingebunden werden und auch unsere Kunden profitieren von einer vollautomatischen Datenausgabe. Nicht zuletzt wurde mit geringem Aufwand eine gesamtheitliche Optimierung unseres Unternehmens erzielt.

Gibt es auch Risiken bei der Digitalisierung der Arbeitswelt?

Auch die gibt es. Gerade im Hinblick auf die Cloud ist man immer auf externe Anbieter angewiesen und von diesen abhängig. Bricht dieses Rechenzentrum zusammen, gehen essentielle Daten verloren. Ebenso besteht die Gefahr bei Verlust von Passwörtern, auf wichtige Daten nicht mehr zugreifen zu können. Hier gilt es sich gut und vorausschauend abzusichern.

Zu guter Letzt, was sind essentielle Voraussetzungen, um das eigene Unternehmen erfolgreich zu digitalisieren?

Digitalisierung benötigt Planung, enorme Konsequenz und vor allem Mitarbeiter, die das fortschreitende Konzept mittragen. Nur mit dem richtigen Mindset kann die Umstrukturierung erfolgreich verlaufen.

Link: https://www.av-comparatives.org/

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