Öffentlich bereitgestellte Daten aktiv nutzen
Ob Fahrpläne der öffentlichen Verkehrsmittel, Wettervorhersagen der ZAMG oder Standorte von Apotheken - öffentlich zugängliche Daten sind die Basis neuer Apps und nützlicher Plattformen. Dabei greifen nicht nur Start-ups auf Open Data zurück, sondern auch alteingesessene KMUs verbessern damit ihre Anwendungen. Was man unter Open Data überhaupt versteht, woher die Daten stammen und wofür sie genutzt werden können, erfahren Sie hier.
Was ist Open Data?
Open Data, also offene Daten, sind für alle über das Internet frei zugänglich. Das bedeutet, jeder kann sie für seine Zwecke nutzen, weiterverarbeiten und weiterverwenden. Dabei handelt es sich jedoch immer um nicht-personenbezogene Daten. Einzig der Urheber muss verpflichtend genannt werden. Ihren Ursprung fand die Datenöffnung in der Softwarebranche. Dort werden Programmcodes, also Source Codes, veröffentlicht. Jeder Programmierer kann diese Codes verwenden, weiterentwickeln und erneut den anderen bereitstellen. So hat sich der Open-Source-Gedanke auch auf Datensätze ausgeweitet. Unternehmen und Entwickler können nun auf öffentliche Daten zurückgreifen, ihre Plattformen mit relevanten Informationen befüllen, Apps entwickeln oder Anwendungen verbessern.
Woher stammt Open Data und wie werden die Daten bereitgestellt?
Abhängig von der Herkunft der Daten unterscheidet man zwischen Open Government Data, also Daten aus der öffentlichen Hand und Open Business Data aus der Privatwirtschaft.
- Open Government Data: Dabei handelt es sich um Informationen aus der öffentlichen Verwaltung wie etwa nationale Statistiken, Wahlergebnisse, Kartographie, öffentliche Fahrpläne, Postleitzahlen oder Geodaten.
- Open Business Data: Auch privatwirtschaftliche Unternehmen stellen ihre Datensätze öffentlich bereit. Darunter fallen beispielsweise die Allergene in den verschiedenen Biersorten der Brau Union, Joker Zahlen und Quoten der Österreichischen Lotterien oder die Kunstwerke im mumok (Musem für Moderne Kunst) in Wien.
Daten aus Österreich und jedem Bundesland stehen gesammelt auf der Plattform Open Data Österreich zur Verfügung. Auf europäischer Ebene findet man auf dem European Data Portal aktuell 1.076.753 Datensätze aus 36 Ländern. Mit ihrem Open Data Portal Watch hat die WU Wien einen nützlichen Katalog entwickelt, der einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen bietet.
Wofür wird Open Data verwendet?
Google Maps beispielsweise ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Für die Routenplanung greift die Karten-Anwendung auch auf Open Data zurück. Damit berechnet das System die schnellste Strecke, zeigt uns Straßensperren oder Staus an und bereitet alle Details der öffentlichen Verkehrsmittel auf. Auch heimische Entwickler verwenden die offenen Daten – mit spannenden Ergebnissen. Die SnowSafe-App beispielsweise vereint Daten aus 14 Regionen in 6 Sprachen und zeigt so die aktuelle Lawinensituation. Für das Covid-19 Dashboard des Landes Tirol greift die Landes-Einsatzleitung auch auf Open Data zurück. Die Grafiken setzen sich dabei aus den positiv getesteten Personen und deren Bezirks- und Gemeindezuordnung zusammen. Digital Hero und Programmierer Tobias Kupek nutzte die Daten des avalanche.reports um die Lawinenvorhersage Tirol für den Google Sprachassistenten zu entwickeln. Mehr dazu können Sie in unserem Blogbeitrag darüber lesen.