Aus dem erfolgreichen Pilotprojekt Digital-Lotsen wird eine landesweite Aktion, so Tirols Wirtschaftslandesrat Anton Mattle.

© Standortagentur Tirol

Initiative "Digital-Lotse" wird mit Unterstützung des Landes Tirol ausgeweitet

Mit den Digital-Lotsen steht Klein- und Kleinstbetrieben ein kostenloses und niederschwelliges Beratungsangebot zur Vefügung, um erste Digitalisierungsschritte umzusetzen.

„Die Digitalisierung und die digitale Transformation der Wirtschaft ist eine der größten Herausforderungen der heutigen Zeit“, betont Tirols Wirtschaftslandesrat Anton Mattle. Die Facetten seien mannigfaltig. Diese reichen von den notwendigen Fachkräften über die Etablierung von digitalen Geschäftsprozessen und die Schaffung hochleistungsfähiger Infrastruktur bis hin zur Bewusstseinsbildung für die Digitalisierung in allen Altersgruppen der Bevölkerung, so Mattle. Bereits im Jahr 2018 habe das Land Tirol mit der Digitalisierungsoffensive einen wichtigen Schritt zur Unterstützung von Unternehmen gesetzt. „In Summe wurden bisher 447 Projekte mit mehr als 31 Millionen Euro seitens des Landes im Bereich Digitalisierung gefördert. Darunter Projekte im Rahmen der Tiroler Digitalisierungsförderung, Leuchtturmprojekte, Digitalisierungsberatungen sowie Projekte im Rahmen der neuen Förderschiene digital.tirol KMU-Förderung." Gerade für den heimischen Handel sei die Digitalisierung eine große Herausforderung und man brauche hier ganz spezielle, niederschwellige und auf diesen Wirtschaftsbereich zugeschnittene Maßnahmen. „Es freut mich deshalb besonders, dass aus dem erfolgreichen Pilotprojekt Digital-Lotse nun eine landesweite Aktion wird“, so Mattle. Die Standortagentur Tirol steht Stadt- und Ortsmarketingeinrichtungen sowie Kaufmannschaften zur Verfügung, für ihre Mitgliedsbetriebe das Digital-Lotsen-Programm zu entwickeln, aufzubauen und umzusetzen.

Unkomplizierte und praktische Hilfe
Das Projekt „Digital-Lotse“ ist ein Musterbeispiel für eine niederschwellige Digitalisierungsmaßnahme, ist sich auch Dieter Unterberger, Obmann des Tiroler Handels, sicher. Dieses wurde im Vorjahr von der Tiroler Wirtschaftskammer und digital.tirol in Zusammenarbeit mit den vier Tiroler Stadtmarketing-Einrichtungen in Hall in Tirol, Imst, St. Johann in Tirol und Kufstein ausgearbeitet. „Mit diesem Projekt wollen wir den stationären, innerstädtischen Handel und Gewerbetreibende dabei unterstützen, auch im Internet professionell aufzutreten, indem Minimumstandards erfüllt werden. Nur wenn der digitale Auftritt unserer Tiroler Händler kundenfreundlich ist, können wir gegen die internationalen Internetriesen bestehen. Klar ist aber auch, dass gerade Ein-Personen- und Kleinstunternehmen oft das Know-how und die Ressourcen fehlen, um die notwendigen digitalen Minimumstandards umzusetzen. Deshalb wollten wir ein unkompliziertes, kostenloses Beratungsangebot schaffen, um genau solchen Betrieben unkompliziert und ganz praktisch zu helfen. Das ist mit dem Modell Digital-Lotse gelungen“, betont Unterberger.

Seit rund eineinhalb Jahren wird dieses Angebot rege in Anspruch genommen. Dabei besuchen regionale Digitalisierungs-Expertinnen und -Experten – die Digital-Lotsen - Unternehmerinnen und Unternehmer auf Wunsch direkt im Betrieb, um unmittelbar erste Maßnahmen zu besprechen und umzusetzen. Dabei geht es oft um einfache, aber umso wichtigere Fragestellungen: Ist ein Online-Brancheneintrag wichtig? Was bringt eine eigene Website? Wie kann ich eine neue E-Mail-Adresse anlegen? Wie kann ich meine Daten absichern und vor rechtlichen Komplikationen sichern? Wollen meine Kunden WLAN? Lohnt sich ein Engagement über Facebook? Ist mein Google-MyBusiness-Eintrag aktuell? Stimmen die Öffnungszeiten und Kontaktdaten? „Sind die richtigen Antworten auf diese und andere Fragen gefunden, werden gemeinsam die notwendigen Maßnahmen festgelegt und auf den Weg gebracht“, erklärt Unterberger.

Land Tirol stellt 500.000 Euro für die Ausweitung des Projektes zur Verfügung
In den Jahren 2020 und 2021 habe die Digitalisierung pandemiebedingt einen sehr großen Schub erfahren, erläutert Mattle: „Plötzlich waren Unternehmen nahezu über Nacht dazu gezwungen, ihre Geschäftsmodelle zu überdenken und digitale Möglichkeiten auszuloten. Auch aus diesem Grund haben wir im Rahmen der Konjunkturoffensiven des Landes Tirol die Mittel für die Digitalisierungsförderungen des Landes in den Jahren 2020 und 2021 verdoppelt, damit diese zukunftsweisenden Investitionen auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten erfolgen können.“ Aufgrund des großen Erfolges wird das Projekt „Digital-Lotse“ nun von der Sparte Handel in der WK Tirol gemeinsam mit der Standortagentur Tirol landesweit ausgerollt. Das Land Tirol hat hierfür eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 500.000 Euro zugesagt. „Die Rückmeldungen zu den Leistungen der Digital-Lotsen sind sehr positiv. Wir brauchen ein niederschwellige Eintrittsangebot für die Unternehmerinnen und Unternehmer, um sie bei der Digitalisierung mitzunehmen. Dieses Angebot soll nun auch von Unternehmerinnen und Unternehmern in anderen Tiroler Innenstädten und Ortskernen in Anspruch genommen werden können – egal ob sie im Handel, Handwerk oder Dienstleistungssektor tätig sind“, so der Wirtschaftslandesrat, der ergänzt: „In weiterer Folge stehen dann die bereits bekannten Digitalisierungsförderungen des Landes zur Verfügung, die wir vorbehaltlich der Genehmigung des Doppelbudgets 2022/23 ebenfalls fortsetzen wollen.“

Organisiert und abgewickelt wird das Digital-Lotsen-Angebot von den teilnehmenden Stadtmarketing-Einrichtungen und Kaufmannschaften. „Diese Vorgehensweise hat sich bereits bestens bewährt. Zum einen, weil die Organisationen vor Ort den besten Draht zu ‚ihren‘ Unternehmen haben und somit das Projekt am besten streuen können. Zum anderen, weil die Unternehmen damit minimalen Aufwand haben“, betont Unterberger abschließend.

Nähere Informationen zum Projekt „Digital-Lotse“ finden Sie unter www.standort-tirol.at/digital-lotsen.

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