ChatGPT in der Unternehmenskommunikation
Der Cluster kreativland.tirol sowie der PRVA Tirol luden zur Veranstaltung "ChatGPT in der Unternehmenskommunikation". Knapp 200 Besucher:innen nutzten die Gelegenheit zur Fortbildung und zum Austausch mit Expert:innen und Branchenkolleg:innen.
Wie können Large-Language-Modelle wie ChatGPT in der Kommunikation von Unternehmen genutzt werden, welche Chancen und Risiken bestehen und welche konkreten Anwendungsmöglichkeiten eröffnen sich bereits heute? Antworten auf diese und weitere Fragen erhielten die knapp 200 Besucher:innen der Veranstaltung "ChatGPT in der Unternehmenskommunikation", welche in der Aula der Universität Innsbruck stattfand. Organisiert wurde das Event vom Cluster kreativland.tirol der Standortagentur Tirol sowie dem PRVA Tirol, als Partner waren zudem digital.tirol sowie die Leopold-Franzens-Universität Innsbruck beteiligt.
Zum Auftakt stellten Gina Vedova von kreativland.tirol und Lisa Keiler vom PRVA Tirol kurz ihre Organisationen vor. Und sie bereiteten die Anwesenden auf die kommenden Inhalte vor, indem sie die Vortragenden und deren Themenschwerpunkte vorstellten. Den Anfang machte Justus Piater, Professor für Informatik an der Universität Innsbruck. Er ging auf die technische Seite von KI-Tools wie ChatGPT ein und erläuterte, wie diese eigentlich funktionieren.
"KI ist heute noch nicht wirklich intelligent", erläuterte Piater, "sie basiert vielmehr auf ausgereifter Statistik." Die Modelle geben Texte aus,die auf der Wahrscheinlichkeit basieren, welche Wörter auf das jeweils vorhergehende Wort folgen. Damit dies funktioniert, sind eine große Anzahl von Trainingsdaten ebenso nötig wie entsprechende Rechenleistung und Parameter, die der KI helfen, die wahrscheinlich gewünschtesten Antworten auf die Eingaben der Benutzer:innen auszuwerfen. Sprachmodelle besitzen also keinerlei Verständnis dafür, was sie ausgeben, sie basieren auf statistischen Berechnungen.
Carina Zehetmaier ging in ihrem Vortrag auf rechtliche und ethische Aspekte ein, die es im Zusammenhang mit der Verwendung von KI-Tools zu berücksichtigen gilt. "KI hat ja schon längst Einzug in unser tägliches Leben gehalten", erläuterte Zehetmaier. Dies beginne bei der Nutzung von Handykameras, reiche über digitale Assistenten hin zu den Algorithmen, welche Web-Angebote wie Netflix oder Amazon nutzen. Mit ChatGPT habe sich das Thema jedoch ins Bewusstsein einer breiten Masse gebracht.
"Wir müssen uns bewusst sein, dass KI nicht neutral und nicht objektiv ist", so Zehetmaier, "sämtliche Modelle wurden von Menschen entwickelt und von ihnen trainiert." Sie erläuterte, dass die KI-Modelle hervorragend darin seien, gut klingende Antworten auf nahezu alle Eingaben zu geben. Nicht immer seien die Ausgaben jedoch korrekt. "KI neigt dazu, Dinge zu erfinden, wenn sie auf etwas keine Antwort findet", erläuterte Zehetmaier. Sie riet dazu, KI-Anwendungen nicht mit personenbezogenen oder sensiblen Daten zu füttern. Weiters wies sie darauf hin, dass die Modelle allesamt mit urheberrechtlich und datenschutz-relevanten Inhalten trainiert wurden - die ersten Klagen dazu sind bereits anhängig.
Tobias Heckenbichler ist Unternehmer, seine Firma erstellt Content und Filmbeiträge. "Bei uns im Team gibt es einige, die KI-Tools nutzen, andere wollen davon - noch - nichts wissen", erzählte Heckenbichler aus der betrieblichen Praxis. Die Möglichkeiten von KI seien vielfältig. Diese eigne sich hervorragend als Recherche-Tool, zur Contenterstellung oder zur Nachbearbeitung von Filmsequenzen. Der Schlüssel für gute Ergebnisse liege in präzisen, klaren Eingaben, den sogenannten Prompts.
Im Anschluss an die Inputs der Vortragenden entwickelte sich eine rege Diskussion. Im Mittelpunkt derselben standen weniger konkrete Anwendungsfälle von KI-Tools. Von Interesse waren vielmehr rechtliche und ethische Fragestellungen.
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